Vor einigen Jahren forderte unser Bibellehrer uns auf, ein Kapitel aus der Bibel auswendig zu lernen und der Gruppe vorzutragen. Innerlich begann ich sofort zu protestieren. Ein ganzes Kapitel vor allen Leuten? Auswendiglernen war nie mein Ding. Ich spürte jetzt schon, wie mich alle beobachteten und auf die nächsten Worte warteten, während von mir nur ein langes Schweigen kam.

Ein paar Tage später blätterte ich auf der Suche nach ein paar Versen, die ich lernen konnte, lustlos durch meine Bibel. Nichts schien mir passend, bis ich bei Philipper 4 landete und las: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!” (V.6). Da wusste ich, welches Kapitel ich lernen und wie ich meine Angst vor der Aufgabe loswerden konnte.

Gott will nicht, dass wir uns um Dinge sorgen, die vielleicht nie eintreffen, weil die Sorge unser Gebetsleben lähmt. Stattdessen, mahnt Paulus, sollten wir Gott um Hilfe bitten. Wenn wir uns angewöhnen, so mit der Angst umzugehen, wird der Friede Gottes unsere Herzen und Sinne bewahren (V.7).

„Wieso beten, wenn du dir Sorgen machen kannst?”, hat einmal jemand gescherzt. Die Aussage ist klar: Das Sorgen bringt uns nirgendwo hin, aber Beten bringt uns in Kontakt mit dem Einen, der mit allen unseren Sorgen fertig wird.