In einer der skurrilen Geschichten von Dr. Seuss beschreibt er einen „nach Norden gehenden Zax und einen nach Süden gehenden Zax“. Bei einer Begegnung Nase an Nase tritt keiner der beiden Zax zur Seite. Der erste Zax gelobt wütend, dass er sich nicht vom Fleck rührt – selbst wenn „die ganze Welt dadurch stillsteht“. (Unbeirrt bewegt sich die Welt weiter und baut eine Straße um sie herum).
Die Geschichte vermittelt ein unangenehm genaues Bild der menschlichen Natur. Wir besitzen ein reflexives „Bedürfnis“, Recht zu haben, und wir neigen dazu, uns auf ziemlich zerstörerische Weise hartnäckig an diesen Instinkt zu klammern!
Zu unserem Glück entscheidet sich Gott liebevoll dafür, hartnäckige Menschenherzen zu erweichen. Der Apostel Paulus wusste das. Daher hat er die Gläubigen angewiesen dem Vorbild Jesu zu folgen und „dieselbe Denkweise“ der sich selbst hingebenden Liebe anzunehmen (PHILIPPER 2,5-8). Als sich zwei Mitglieder der Gemeinde in Philippi stritten, forderte er sie heraus mit den Worten „ihr gehört doch beide dem Herrn“ (V. 2). Paulus bat „diesen Frauen zu helfen“ und lobte sie für die Zusammenarbeit in der Vergangenheit und dafür, dass sie das Evangelium weitergegeben haben (V. 3). Es scheint, dass Friedensschaffung und weise Kompromisse Teamarbeit erfordern.
Natürlich gibt es Zeiten, in denen man einen festen Standpunkt einnehmen muss, aber ein Christus-ähnlicher Ansatz wird ganz anders aussehen als ein unnachgiebiger Zax! So viele Dinge im Leben sind es nicht wert, um sie zu kämpfen. Wir können uns um jede noch so triviale Angelegenheit streiten, bis wir uns selbst zerstören (Galater 5,15). Oder wir können unseren Stolz schlucken, freundlich weise Ratschläge annehmen und die Einheit mit unseren Brüdern und Schwestern suchen.