Das Arbeitsministerium von Singapur verkündete im Jahr 2022, dass alle Hausangestellten mindestens einen Ruhetag pro Monat erhalten müssen. Die Arbeitgeber mussten diesen Ruhetag respektieren; sie durften die Beschäftigten nicht finanziell entschädigen, anstatt ihnen den Tag frei zu geben. Die Arbeitgeber befürchteten jedoch, dass sie an diesen Tagen niemanden hätten, der sich um ihre Angehörigen kümmern könnte. Während die logistischen Probleme der Pflege durch alternative Regelungen gelöst werden konnten, war die mangelnde Bereitschaft, das Erholungsbedürfnis der Beschäftigten anzuerkennen, nicht so einfach zu lösen.
Rücksichtnahme auf andere ist kein neues Thema. Der Apostel Paulus lebt in einer Zeit, in der Diener als Eigentum ihrer Herren angesehen werden. Doch in der letzten Zeile seiner Anweisungen an die Gemeinde, wie christusähnliche Haushalte funktionieren sollen, sagt er, dass die Herren ihre Sklaven „gerecht“ behandeln sollen (4,1). Eine andere Übersetzung lautet: „Gewährt euren Sklaven, was recht und billig ist“ (ELB).
So wie Paulus den Dienern sagt, sie sollten so arbeiten, „als würdet ihr Gott dienen und nicht Menschen“ (3,23), so erinnert er auch die Herren an die Autorität Jesu über sie: „Denkt daran, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt“ (4,1). Damit will er die Gläubigen in Kolossä ermutigen, als solche zu leben, deren letzte Autorität Christus ist. Im Umgang mit anderen – sei es als Arbeitgeber, als Arbeitnehmer, zu Hause oder in der Gemeinde – können wir Gott bitten, uns zu helfen, das zu tun, was „recht und billig“ ist (V. 1 ELB).