„Wir befinden uns im Zentrum der Macht und sind doch machtlos“, meinte ein Gemeindeleiter in Moskau während des Ukrainekrieges. Auch wenn sie die so genannten „besonderen Militäroperationen“ nicht aufhalten konnten, so konnten sie doch handeln. „Wir sind Menschen des Evangeliums … die ‚Niemande‘ aus 1. Korinther 1“, bemerkte der Leiter, „und gerade unsere Ohnmacht, Unbedeutsamkeit und Torheit kann auch unsere Stärke sein, wenn sie Gott übergeben wird.“ Während des Konflikts versuchten er und andere, Lobpreis zu machen, zu beten, zu dienen und die Wahrheit zu ihren Nachbarn zu sagen.
Dieser Leiter bezog sich auf den ersten Brief des Paulus an die korinthischen Christen, in dem der Apostel die Weisheit Gottes gegenüber der Torheit der Mächtigen verteidigt: „Der scheinbar absurde Plan Gottes ist immer noch viel weiser als der weiseste Plan der Menschen, und die Schwäche Gottes ist weitaus stärker als die Menschen sind“ (V. 25). Paulus spricht die Spaltungen dieser Gemeinde an, die sich in einer Stadt der Ausschweifung und des Exzesses befindet, nicht unähnlich einigen unserer heutigen Städte. Er ruft diejenigen auf, die an Jesus glauben, sich nicht von den Reizen der Macht beeinflussen zu lassen, sondern dem Gott zu vertrauen, der die Schwachen und Törichten erwählt, um die Starken und Weisen zu beschämen (V. 27).
Auch wir könnten uns hoffnungslos fühlen angesichts der Kriege zwischen den Nationen und des Grolls, der zwischen den Menschen in unserer Umgebung herrscht. Aber wir können auf unseren allwissenden Gott vertrauen, der mächtiger ist als jeder irdische Herrscher. Durch Christus erlöst er uns und bringt die Dinge in Ordnung.