Zwei über Achtzigjährige sind ein ganz besonderes Paar. Beide waren 60 Jahre verheiratet, bevor ihre jeweiligen Partner starben. Sie wohnen nur 15 Minuten voneinander weg, allerdings in verschiedenen Ländern: Dänemark und Deutschland. Sie haben sich als Witwe und Witwer ineinander verliebt, regelmäßig zusammen gegessen und viel Zeit miteinander verbracht. Dann kam Corona und die dänische Regierung machte die Grenze dicht. Doch die beiden ließen sich davon nicht abhalten. Jeden Mittag trafen sie sich auf einem kleinen Feldweg an der Grenze, stellten jeder auf seiner Seite einen Stuhl auf und teilten ihr Picknick. „Wir sind hier, weil wir uns lieben“, sagte der Mann. Ihre Liebe war stärker als Grenzen und die Pandemie.

Das Hohe Lied spricht eindrücklich von der unbezwingbaren Macht der Liebe. „Liebe ist stark wie der Tod“, sagt Salomo (V. 6). Keiner kann dem Tod entrinnen. Er kommt mit einer Endgültigkeit, gegen die wir machtlos sind. Aber, so sagt der Verfasser, die Liebe ist genauso stark. Ja, mehr noch, „ihre Glut lodert wie Feuer; sie ist eine Flamme des Herrn“ (V. 6). Hast du schon einmal gesehen, wie ein Feuer um sich greift? Es ist nicht aufzuhalten. Und so ist es mit der Liebe. Auch „große Wassermassen können sie nicht auslöschen, Ströme sie nicht überfluten“ (V. 7).

Und mit dieser unbezwingbaren Liebe überschüttet und Gott.