Mein Freund Mark und ich besuchten vor kurzem einen meiner Lieblingswanderplätze. Wir stiegen einen windgepeitschten Hügel hinauf, überquerten ein Feld mit Wildblumen bis hin zu einem Wald aus hoch aufragenden Kiefern und stiegen dann in ein Tal hinab, wo wir einen Moment innehielten. Wolken schwebten sanft über uns. In der Nähe plätscherte ein Bach. Wir hörten die Vögel singen. Mark und ich standen fünfzehn Minuten lang schweigend da und nahmen alles in uns auf.
Wie sich herausstellte, war unser Ausflug an diesem Tag zutiefst therapeutisch. Forschungen zufolge erleben Menschen, die innehalten, um die Natur zu betrachten, ein höheres Maß an Glück, weniger Ängste und einen größeren Wunsch, sich um die Erde zu kümmern. Ein Spaziergang durch den Wald reicht jedoch nicht aus. Man muss auch die Wolken beobachten und den Vögeln zuhören. Der Schlüssel liegt nicht darin, in der Natur zu sein, sondern sie wahrzunehmen.
Könnte es einen geistlichen Grund für den Nutzen der Natur geben? Paulus sagte, dass die Schöpfung Gottes Kraft und Natur offenbart (Rö 1,20). Gott befahl Hiob, auf das Meer, den Himmel und die Sterne zu schauen, um Beweise für seine Gegenwart zu finden (Hiob 38-39). Jesus sagte, dass die Betrachtung der „Vögel des Himmels“ und der „Blumen des Feldes“ Gottes Fürsorge offenbaren und Ängste abbauen könnte (V. 25-30). In der Bibel ist die Wahrnehmung der Natur eine geistliche Übung.
Wissenschaftler fragen sich, warum die Natur uns so positiv beeinflusst. Vielleicht ist ein Grund der, dass wir durch das Betrachten der Natur einen Blick auf Gott erhaschen, der die Natur und uns erschaffen hat.