Ein Bekannter von mir hat einmal ein Jahr als Schafhirte gearbeitet. „Schafe sind so dumm, dass sie nur das fressen, was direkt vor ihnen ist“, erzählte er. „Wenn sie alles Gras vor sich abgefressen haben, schauen sie sich nicht um und suchen eine andere Stelle — sie fressen einfach von der Erde!“
Wir lachten, aber ich musste daran denken, wie oft die Bibel den Menschen mit einem Schaf vergleicht. Kein Wunder, dass wir einen Hirten brauchen! Aber weil Schafe so dumm sind, ist nicht jeder Hirte recht. Schafe brauchen einen Hirten, der für sie sorgt. Als der Prophet Hesekiel an Gottes Volk in der Verbannung in Babylon schrieb, verglich er es mit Schafen, die von einem schlechten Hirten geführt wurden. Anstatt für die Herde zu sorgen, hatten die Führer Israels sie ausgebeutet und von ihnen profitiert (V.3) und sie dann den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen (V.5).
Aber sie waren nicht ohne Hoffnung. Gott, der gute Hirte, hatte versprochen, sie von den bösen Hirten zu erlösen. Er wollte sie heimführen, auf saftige Weiden bringen und ihnen Ruhe schenken. Er würde die Verletzten heilen und die Verlorenen suchen (V.11-16), die wilden Tiere vertreiben und sie in Sicherheit bringen (V.28).
Gottes Herde braucht liebevolle Zuwendung und Leitung. Wie gut, dass wir einen Hirten haben, der uns immer auf gute Weiden führt! (V.14).