Vor kurzem habe ich ein paar alte Tagebücher aus meiner Studentenzeit gefunden und konnte es mir nicht verkneifen, hineinzuschauen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich damals anders über mich gedacht habe als heute. Einsamkeit und Zweifel an meinem Glauben scheinen damals sehr stark gewesen zu sein. Aber im Rückblick kann ich erkennen, dass Gott es gut mit mir gemeint hat. Wenn ich sehe, wie behutsam er mich durch jene Zeit gebracht hat, darf ich mir sagen, dass auch das, was mir heute zu schaffen macht, einmal in der größeren Geschichte von Gottes heilender Liebe aufgehen wird.
Auch in Psalm 30 schaut man voll Staunen und Dankbarkeit zurück auf das, was Gott getan hat: von Krankheit zur Heilung, aus Todesangst zum Leben, vom Gefühl, unter Gottes Gericht zu stehen, zur Freude an seiner Gunst, von der Trauer zur Freude (V.3-4.12).
Der Psalm wird David zugeschrieben, dem wir einige der schmerzlichsten Klagen in der Bibel verdanken. Er erlebte aber auch solch unglaubliche Hilfe, dass er bekennen konnte: „Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude“ (V.6). In allem Schweren erkannte er etwas Größeres—Gottes mächtige, heilende Hand.
Wenn du heute in Not bist und Ermutigung brauchst, dann denke an die Zeiten, in denen dich Gott hindurchgetragen und heil gemacht hat. Bitte um Vertrauen darauf, dass er es auch jetzt tun wird.