John Donne kannte die Angst. Der Kirchenvater schrieb im 17. Jahrhundert viele seiner Meditationen, als er krank war und an der Schwelle des Todes zu stehen schien. „Ich wäre meiner Natur untreu, würde ich leugnen, dass ich mich davor fürchte“, bekannte er.
Auf dem Krankenbett wurde Donne klar, dass das Leben immer einen Weg findet, uns Angst zu machen. Krankheit, finanzielle Probleme, Probleme am Arbeitsplatz – die Liste ist endlos. Donne fasste es wie folgt zusammen: Entweder wir fürchten Gott oder wir fürchten alles andere.
Donnes Gedanken decken sich mit denen des Psalmisten: „Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, er hat sich als Hilfe in der Not bewährt. Deshalb fürchten wir uns nicht, auch wenn die Erde bebt und die Berge ins Meer stürzen“ (V. 2-3). Unsere Furcht vor dieser Welt verwandelt sich, wenn wir den Herrn in Ehrfurcht fürchten. Ihn „fürchten“ bedeutet, „aufzuhören und zu erkennen, dass er Gott ist“ (nach V. 11), der über alle Sorgen herrscht.
Man stelle sich das vor! Er, der mit dem Klang seiner Stimme die Erde zum Vergehen bringen kann (V. 7), ist heute unser Schutz (V. 11). Donne erkannte, dass keine Prüfung und kein Problem – nicht einmal der Tod – gegen Gott bestehen kann. Deshalb schrieb er in sein Tagebuch: „Gib mir, o Herr, eine Furcht, vor der ich mich nicht zu fürchten brauche“. Diese Ehrfurcht vor unserem allmächtigen und liebenden Gott lässt alle anderen Ängste dahinschmelzen. Denn er ist unsere „Hilfe in der Not“ (nach V. 2).