Seit dem 13. Jahrhundert beschenken Mitglieder der königlichen Familie des Vereinigten Königreichs am Gründonnerstag, dem Tag vor Karfreitag, Bedürftige. Der Brauch hat seine Wurzeln in der Bedeutung des Wortes maundy, das sich vom lateinischen mandatum, „Befehl“, ableitet. Das Gebot, an das erinnert wird, ist das neue Gebot, das Jesus in der Nacht vor seinem Tod seinen Freunden gibt: „So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben“ (V. 34).
Jesus ist ein Anführer, der die Rolle des Dieners übernimmt, als er seinen Freunden die Füße wäscht (V. 5). Dann fordert er sie auf, dasselbe zu tun: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Tut, was ich für euch getan habe“ (V. 15). Und in einem noch größeren Opfer gibt er sein Leben hin und stirbt am Kreuz (19,30). Aus Barmherzigkeit und Liebe hat er sich selbst hingegeben, damit wir die Fülle des Lebens genießen können.
Die Tradition der britischen Königsfamilie, Menschen in Not zu helfen, wird als Symbol dafür fortgesetzt, dem großen Beispiel Jesu zu folgen. Wir sind vielleicht nicht in eine privilegierte Position hineingeboren worden, aber wenn wir unseren Glauben auf Jesus setzen, werden wir Mitglieder seiner Familie. Und auch wir können unsere Liebe zeigen, indem wir sein neues Gebot leben. Wenn wir darauf vertrauen, dass Gottes Geist uns von innen heraus verändert, können wir anderen mit Zuwendung, Bestätigung und Gnade begegnen.