An einer Tankstelle traf Carola eine Frau, die ihre Geldbörse ver- gessen hatte. Da stand sie mit ihrem kleinen Kind und bat die Passanten um Hilfe. Carola war damals arbeitslos. Trotzdem zahlte sie der Fremden das Benzin. Tage später fand sie beim Heimkommen vor der Tür einen Korb mit Kinderspielzeug und anderen Geschenken. Ein kleiner Dank für Carolas Freundlichkeit. Carola und ihrer Familie kam es vor wie Weihnachten.
Die Geschichte veranschaulicht, was Jesus meinte, als er sagte: „Wenn ihr gebt, werdet ihr erhalten. Was ihr verschenkt, wird zusammengepresst und gerüttelt, in einem vollen, ja überreichlichen Maß zu euch zurückfließen. Nach dem Maß, mit dem ihr gebt, werdet ihr zurückbekommen“ (Lukas 6,38).
Wenn wir diese Worte lesen, ist die Versuchung groß, dass wir auf das sehen, was wir bekommen können. Aber damit gehen wir am Wesentlichen vorbei. Kurz vorher sagt Jesus: „Liebt eure Feinde! Erweist ihnen Gutes! Leiht ihnen Geld! Und macht euch keine Sorgen, weil sie es euch vielleicht nicht wiedergeben werden. Dann wird euer Lohn im Himmel groß sein und ihr handelt wirklich wie Kinder des Allerhöchsten, denn er erweist auch den Undankbaren und Bösen Gutes“ (V. 35).
Wir geben nicht, um etwas zu bekommen. Wir geben, weil Gott sich darüber freut. Unsere Liebe zu anderen spiegelt etwas von seiner Liebe zu uns wider.