Wenn wir in der Bibel auf eine der vielen Namenslisten stoßen, blättern wir gern weiter. Dabei sind darin oft wahre Schätze verborgen, wie etwa in der Liste der zwölf Apostel, die Jesus auserwählt hatte, um in seinem Namen zu wirken. Viele sind bekannt—Simon, den Jesus Petrus nannte, den Felsen. Die Brüder Jakobus und Johannes, beide Fischer. Judas Ischariot, der Verräter. Aber da sind auch Matthäus, der Zolleinnehmer, und Simon, der Zelot, die früher vermutlich Feinde waren.
Matthäus trieb für Rom die Steuern ein und galt darum in den Augen seiner Mitjuden als Komplize des Feindes. Zöllner waren wegen ihrer korrupten Praktiken verachtet und weil sie vom jüdischen Volk Geld für eine andere Autorität als Gott verlangten. Simon, der Zelot (Luk. 6,15), hingegen gehörte zu einer Gruppe jüdischer Nationalisten, die Rom hassten und seine Herrschaft abschütteln wollten, wenn nötig mit Gewalt.
Obwohl Matthäus und Simon unterschiedliche politische Meinungen hatten, wird in den Evangelien nicht berichtet, dass sie deswegen stritten. Es muss ihnen zumindest teilweise gelungen sein, in der Nachfolge Jesu frühere Bindungen abzuschütteln.
Wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, den Gott, der Mensch wurde, dann können auch wir durch das Band des Heiligen Geistes mit unseren Glaubensgeschwistern immer mehr eins werden.