US-Präsident Franklin D. Roosevelt (1882-1945) ertrug oft lange Empfangsschlangen im Weißen Haus. Er beklagte sich wohl darüber, dass niemand auf das Gesagte achtete. Also beschloss er, auf einem Empfang zu experimentieren. Zu jedem, der in der Schlange stand und ihm die Hand schüttelte, sagte er: „Ich habe heute Morgen meine Großmutter ermordet.“ Die Gäste antworteten mit Sätzen wie: „Wunderbar! Machen Sie weiter mit der guten Arbeit. Gott segne Sie, Sir.“ Erst am Ende der Schlange, als der Botschafter von Bolivien begrüßt wurde, wurden seine Worte tatsächlich gehört. Ratlos flüsterte der Botschafter: „Ich bin sicher, dass sie es verdient hat.“
Fragst du dich manchmal, ob die Menschen dir wirklich zuhören? Oder noch schlimmer, hast du Angst, dass Gott nicht zuhört? Ob die Menschen zuhören, können wir oft an ihren Reaktionen oder am Blickkontakt erkennen. Aber wie können wir wissen, ob Gott zuhört? Sollten wir uns auf Gefühle verlassen? Oder sehen wir, dass Gott unsere Gebete beantwortet?
Nach 70 Jahren des Exils in Babylon verspricht Gott, sein Volk nach Jerusalem zurückzubringen und seine Zukunft zu sichern (V. 10-11). Als sie ihn anrufen, hört er sie (V. 12). Sie wissen, dass Gott ihre Gebete erhört, weil er es versprochen hat. Und dasselbe gilt für uns (1. Johannes 5,14). Wir müssen uns nicht auf Gefühle verlassen oder auf ein Zeichen warten, um zu wissen, dass Gott uns hört. Er hat versprochen, zuzuhören, und er hält seine Versprechen immer (2. Korinther 1,20).