Am Morgen nach der Geburt unseres Sohnes setzte sich der Arzt zu mir ans Bett und sagte: „Es stimmt etwas nicht.“ Unser Sohn, äußerlich so vollkommen, hatte einen lebensbedrohlichen Geburtsfehler und musste sofort in ein rund 1000 Kilometer entferntes Krankenhaus geflogen werden.
Wenn der Arzt dir eine solche Nachricht bringt, ändert sich dein ganzes Leben. Angst vor dem, was auf dich zukommen mag, raubt dir den Mut und du flehst verzweifelt zu Gott, dass er dich stärkt, damit du deinem Kind eine Hilfe sein kannst.
Kann ein liebender Gott das zulassen?, fragte ich mich. Sorgt er für mein Kind? Ist er da?
Dann kam mein Mann Hiram. Als der Doktor gegangen war, sagte er: „Jolene, lass uns beten.“ Ich nickte und er nahm meine Hand: „Danke, Vater, dass du uns Allen geschenkt hast. Er gehört dir, Herr, nicht uns. Du hast ihn geliebt, ehe wir ihn kannten, und er gehört dir. Sei bei ihm, wenn wir es nicht sein können. Amen.“
Hiram war noch nie ein Mann vieler Worte. Es fällt ihm schwer, seine Gedanken zu äußern, und oft versucht er es nicht einmal, weil er weiß, dass ich genug Worte finde. Aber an jenem Tag, an dem mein Herz zerbrochen war und mein Gemüt zerschlagen, gab Gott ihm die Kraft, die Worte zu sagen, die ich nicht sagen konnte. Und an seiner Hand, in tiefem Schweigen und unter vielen Tränen, spürte ich, dass Gott ganz nahe war.