Bei einem Besuch im Naturhistorischen Museum letzten Winter habe ich eine Menge über die Zitterpappel gelernt. Aus einem einzigen Samen kann ein ganzer Wald von schlanken Pappeln mit einem gemeinsamen Wurzelsystem wachsen. Diese Wurzeln können tausende von Jahren existieren, auch wenn sie keine Bäume tragen. Sie schlafen im Boden und warten, bis Feuer, Überschwemmung oder eine Lawine im schattigen Wald für sie einen Platz freiräumen. Nachdem eine Naturkatastrophe Brachland geschaffen hat, spüren die Wurzeln endlich die Sonne. Dann schicken sie ihre Sprösslinge hervor, aus denen der Baum erwächst.
Zerstörung durch Naturkatastrophen fördert also das Wachstum von Pappeln. Jakobus schreibt, dass unser Wachstum im Glauben auch durch Schwierigkeiten ermöglicht wird. „Erachtet es für lauter Freude“, sagt er, „wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei“ (Jak. 1,2-4).
Es ist schwer, sich in Schwierigkeiten zu freuen, aber wir können Hoffnung daraus schöpfen, dass Gott die schwierigen Umstände nutzen wird, um uns weiterzuhelfen. Wie die Pappeln kann unser Glaube wachsen, wenn Probleme in unserem Herzen einen Raum schaffen, in dem Gottes Licht uns erreichen kann.