Trotz aller Bemühungen gelingt es mir nicht immer, deutlich zu schreiben, und so werde ich manchmal missverstanden. Mir ist das gar nicht recht und ich versuche mich zu bessern. Manchmal reißen die Leser aber auch ein Wort aus dem Zusammenhang oder lesen etwas hinein, was mit dem, was ich eigentlich meinte, gar nichts zu tun hat. Das ist frustrierend, weil man keinen Einfluss darauf hat, was Menschen mit einem Text machen, wenn er erst einmal veröffentlicht ist.
Das bringt mich zu einem viel schwerwiegenderem Fehler — nämlich dem, das Wort Gottes zu verpassen. Das taten die Propheten zur Zeit Jeremias. Sie legten Gott ihre eigenen Worte in den Mund und behaupteten, er sage Dinge, die sie gern glauben wollten, die Gott selbst aber nie gesagt hatte. Darum sagte Gott zu seinem Volk: „Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen … Sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des Herrn“ (Jer. 23,16). Dann warnte er sein Volk, er werde alle verlassen und von seinem Angesicht wegwerfen, die sein Wort verdrehen (V.36,39).
Im Gegensatz dazu betont Paulus, dass er mit Gottes Wort nicht leichtfertig umgeht (2. Kor. 4,2). Er wusste, wie gefährlich es ist, anstelle von Gottes Vorstellungen seine eigenen Ideen zu predigen. Wir alle sollten darauf bedacht sein, Gottes Wort so zu gebrauchen, wie er es will, und nicht so, wie es uns passt.