Der schottische Pfarrer Robert Murray M'Cheyne (1813-1843) liebte es, von der Kanzel aus das Wort Gottes zu predigen. Doch er erkannte, dass es eine Sache war, das Evangelium zu Mitchristen zu sprechen, die an jedem seiner Worte hingen, aber eine ganz andere, es mit Nichtchristen zu teilen, die desinteressiert oder sogar aggressiv schienen. Während er mit Gottes Ruf zur Evangelisation rang, wurde ihm klar, dass er der Meinung anderer zu viel Bedeutung beimaß. Was tat er? Er betete und wusste, dass die Freiheit, sich nicht um die „Wertschätzung oder Verachtung“ anderer zu sorgen, „vom Herrn gegeben werden muss“.
Die Angst davor, wie andere auf unser christliches Zeugnis reagieren könnten, scheint einer der „Angriffe des Teufels“ zu sein, um uns unwirksam zu machen (6,11). Deshalb bittet Paulus seine Leser: „Betet auch für mich, wenn ich mutig das Geheimnis seiner guten Botschaft weitersage“ (V. 19). Bedenken wir dabei, dass Paulus aus dem Gefängnis schreibt und dass er durch die Verkündigung des Evangeliums nicht nur Freunde verliert, sondern sich auch mächtige Feinde zuzieht, die ihm nach dem Leben trachten. Doch trotz des Drucks sagt er: „Betet darum, dass ich weiter so offen und furchtlos rede, wie es mir aufgetragen ist“ (V. 20). Im Angesicht der Verachtung weiß Paulus, dass das Gebet der Schlüssel dazu ist, mutig und freudig über Jesus zu sprechen.
Hält dich die Angst vor der Reaktion anderer davon ab, deinen Glauben mitzuteilen? Durch Gebet wird Gott uns helfen, sein Wort höher zu bewerten als die Meinung anderer und uns alles geben, was wir brauchen, um ihn furchtlos zu verkünden.