Nach tagelangem Unwohlsein und hohem Fieber war klar, dass mein Mann dringend behandelt werden musste. Das Krankenhaus nahm ihn sofort auf. Die Tage vergingen. Es ging ihm besser, aber nicht so gut, dass er entlassen werden konnte. Ich stand vor der schwierigen Entscheidung, bei meinem Mann zu bleiben oder eine wichtige Dienstreise anzutreten, an der viele Menschen und Projekte beteiligt waren. Mein Mann versicherte mir, dass es ihm gut gehen würde. Aber mein Herz war hin- und hergerissen zwischen ihm und meiner Arbeit.
Gottes Volk braucht seine Hilfe an den Kreuzungen der Lebensentscheidungen. Zu oft hat es sich nicht an seine offenbarten Weisungen gehalten. Deshalb fordert Mose das Volk auf, „das Leben zu wählen“, indem es seine Gebote befolgt (V. 19). Später richtet der Prophet Jeremia Worte der Orientierung an Gottes abtrünniges Volk und ruft dazu auf, seinen Wegen zu folgen: „Bleibt stehen! Schaut euch um! Erkundigt euch nach den Wegen, auf denen eure Vorfahren gegangen sind, und prüft, was der Weg ist, der mir gefällt! Auf dem sollt ihr gehen“ (Jeremia 6,16). Die alten Wege der Bibel und Gottes vergangene Fürsorge können uns den Weg weisen.
Ich stellte mir vor, an einem Scheideweg zu stehen, und wandte Jeremias Weisheit an. Mein Mann brauchte mich. Und meine Arbeit auch. In diesem Moment rief mich mein Vorgesetzter an und ermutigte mich, zu Hause zu bleiben. Ich atmete tief durch und dankte Gott für seine Hilfe an diesem Scheideweg. Gottes Führung kommt nicht immer so deutlich, aber sie kommt. Wenn wir an einem Scheideweg stehen, sollten wir seine Nähe und Führung suchen.