Natalia ging mit dem Versprechen, eine Ausbildung zu erhalten, in ein anderes Land. Doch schon bald begann der Vater in ihrem neuen Zuhause, sie körperlich und sexuell zu missbrauchen. Er zwang sie, sich ohne Bezahlung um sein Haus und seine Kinder zu kümmern. Er weigerte sich, sie nach draußen gehen oder das Telefon benutzen zu lassen. Sie war seine Sklavin geworden.
Hagar ist die ägyptische Sklavin von Abram und Sarai. Keiner von beiden benutzt ihren Namen. Sie nennen sie „meine Sklavin“ oder „deine Sklavin“ (V. 2.5-6). Sie wollen sie nur benutzen, um einen Erben zu bekommen.
Wie anders ist Gott! Der Engel des Herrn hat seinen ersten Auftritt in der Bibel, als er mit der schwangeren Hagar in der Wüste spricht. Der Engel ist entweder ein Bote Gottes oder Gott selbst. Hagar glaubt, dass er Gott ist, denn sie sagt: „Ich habe den gesehen, der mich sieht“ (V. 13). Wenn der Engel Gott ist, könnte er auch der Sohn sein – derjenige, der uns Gott offenbart und der schon vor seiner Menschwerdung erschienen ist. Er nennt ihren Namen: „Hagar, Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?“ (V. 8).
Gott sah Natalia und brachte fürsorgliche Menschen in ihr Leben, die sie retteten. Sie macht jetzt eine Ausbildung zur Krankenschwester. Gott sieht Hagar und ruft sie bei ihrem Namen. Und Gott sieht dich. Vielleicht wirst du übersehen oder noch schlimmer, missbraucht. Jesus ruft dich beim Namen. Lauf zu ihm.