Daniel schüttete sein Herz vor Gott aus (Dan. 9,3). Er hatte Jeremia gelesen und dort Gottes Verheißung wiedergefunden, dass Israels Verbannung nach Babylon 70 Jahre dauern würde. Nun vertrat Daniel sein Volk vor Gott, indem er fastete und betete. Er flehte Gott an, die Rettung seines Volkes nicht hinauszuzögern (V.19).
Wenn wir beten, dann können wir gewisse Dinge wissen und andere nicht. So haben wir zum Beispiel die Zusicherung, dass Gott unser Gebet erhört, wenn wir ihn durch den Glauben an Jesus als unseren himmlischen Vater kennen; und wir wissen, dass er uns so antwortet, wie es seinem Willen entspricht. Aber wir wissen nicht, wann die Antwort eintreffen und wie sie aussehen wird.
Bei Daniel kam sie auf wunderbare Weise und sie kam sofort. Während er noch betete, kam der Engel Gabriel mit einer Botschaft zu ihm. Dabei war die Art dieser Botschaft genauso überraschend wie ihr schnelles Eintreffen. Daniel hatte Gott nach den „70 Jahren“ gefragt. In der Antwort ging es um prophetische „70 Jahrwochen“. Daniel hatte Gott um Auskunft zum Hier und Jetzt gebeten. In Gottes Antwort ging es um Ereignisse, die Tausende von Jahren in der Zukunft lagen.
Weil wir oft nur unsere unmittelbare Situation sehen, sind wir womöglich schockiert von Gottes Antwort. Aber wir dürfen wissen, dass sie zu seiner Ehre gereichen wird.