Im Jahr 2020 erhielt Andrea mitten in der Nacht eine überraschende E-Mail von ihrem Vater. Die Nachricht enthielt Anweisungen, was sie für ihre Mutter am 25. Hochzeitstag ihrer Eltern tun sollte. Warum war das schockierend? Andreas Vater war zehn Monate zuvor verstorben. Sie fand heraus, dass er die E-Mail geschrieben und geplant hatte, während er krank war. Er wusste, dass er vielleicht nicht mehr da sein würde. Er hatte auch Blumen für seine Frau arrangiert und bezahlt, die er ihr in den kommenden Jahren zu ihrem Geburtstag, zu künftigen Jahrestagen und zum Valentinstag schicken wollte.

Diese Geschichte steht als Beispiel für die Liebe, die ausführlich im Hohelied beschrieben wird. „Denn stark wie der Tod ist die Liebe und ihre Leidenschaft so unentrinnbar wie das Totenreich“ (V. 6). Es erscheint merkwürdig, Gräber und Tod mit der Liebe zu vergleichen. Doch diese beiden sind so stark, dass sie ihre Gefangenen nicht wieder freigeben. Auch ein Liebender wird den geliebten Menschen nicht aufgeben. Das Buch erreicht seinen Höhepunkt in den Versen 6 und 7, in denen die eheliche Liebe als so stark beschrieben wird, dass „große Wassermassen die Liebe nicht auslöschen können“ (V. 7).

In der ganzen Bibel wird die Liebe von Mann und Frau mit der Liebe Gottes verglichen (Jes 54,5; Eph 5,25; Off 21,2). Jesus ist der Bräutigam und die Gemeinde ist seine Braut. Gott zeigt seine Liebe zu uns, indem er Christus in den Tod schickt, damit wir nicht für unsere Sünden sterben müssen (Joh 3,16). Wir dürfen daran festhalten, dass Gottes Liebe stärker ist als alles, was wir uns vorstellen können.