Forscher an einer Universität untersuchten mit Hilfe von MRT-Scans die Gehirne von Großmüttern. Sie maßen die empathischen Reaktionen auf Bilder, die ihr eigenes Enkelkind, ihr eigenes erwachsenes Kind und ein anonymes Kind zeigten. Die Studie zeigte, dass Großmütter mehr Empathie für ihr eigenes Enkelkind aufbringen als für ihr eigenes erwachsenes Kind. Dies wird auf den sogenannten „Niedlichkeitsfaktor“ zurückgeführt – das eigene Enkelkind ist „niedlicher“ als das erwachsene Kind.

Bevor wir sagen: „Na klar!“, sollten wir die Worte von James Rilling bedenken, der die Studie durchgeführt hat: „Wenn ihr Enkelkind lächelt, spürt [die Großmutter] die Freude des Kindes. Und wenn ihr Enkelkind weint, fühlen sie den Schmerz und das Leid des Kindes.“

Ein Prophet zeigt ein „MRT-Bild“ von Gottes Gefühlen, wenn er auf sein Volk blickt: „Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich“ (V. 17). Eine englische Bibel übersetzt das wie folgt: „Ihr werdet sein Herz mit Freude erfüllen, und er wird laut singen.“ Wie eine einfühlsame Großmutter spürt Gott unseren Schmerz: „In all ihren Bedrängnissen fühlte er sich selbst bedrängt“ (Jesaja 63,9), und er spürt unsere Freude: „Denn der Herrn freut sich über sein Volk“ (Psalm 149,4).

Wenn wir uns entmutigt fühlen, ist es gut, sich daran zu erinnern, dass Gott echte Gefühle für uns hat. Er ist kein kalter, distanzierter Gott, sondern einer, der uns liebt und sich an uns erfreut. Es ist an der Zeit, ihm nahe zu kommen, sein Lächeln zu spüren und seinem Gesang zu lauschen.