Als wir in Chicago lebten, genossen wir die vielen Vorzüge der Stadt. Zum Beispiel die vielen Restaurants, die versuchten, einander den Rang abzulaufen, nicht nur in der Qualität ihrer Küche, sondern auch in der Größe der Portionen. In einem italienischen Lokal bestellte ich zusammen mit meiner Frau eine halbe Portion unserer Lieblingsspaghetti und wir konnten immer noch so viel mit nach Hause nehmen, dass wir am nächsten Tag genug hatten! Es kam uns vor, als säßen wir wie früher bei Oma am Tisch, wo wir liebevoll bekocht wurden.
Diese Liebe spüre ich auch, wenn ich davon lese, wie mein himmlischer Vater uns mit dem Reichtum seiner Gnade überschüttet (Eph. 1,7-8) und dass er „überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen“ (3,20). Ich bin so dankbar, dass unser Gott nicht knauserig ist und uns seinen Segen nur widerwillig und in kleinen Portionen zuteilt. Stattdessen lässt er den verlorenen Sohn seine Vergebung erfahren (Luk. 15) und krönt uns täglich „mit Gnade und Barmherzigkeit“ (Ps. 103,4).
Manchmal meinen wir, Gott würde nicht so für uns sorgen, wie wir es uns wünschen. Aber wenn er nichts anderes täte, als uns unsere Sünde zu vergeben und den Himmel zu öffnen, dann wäre das schon mehr als reichlich! Darum wollen wir uns heute über unseren großzügigen Gott freuen.