Für einen Mann mit Prinzipien, wie mich, war es das totale Versagen. Was war passiert? Ich war eingeschlafen! Unsere Kinder müssen, wenn sie am Abend ausgehen, zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein. Auf sie ist Verlass. Aber normalerweise bleibe ich auf, bis ich den Schlüssel im Schloss der Eingangstür höre. Ich will wissen, dass sie sicher wieder zu Hause angekommen sind. Ich muss das nicht machen. Es ist meine Entscheidung. Aber eines Abends weckte meine Tochter mich lächelnd auf mit den Worten: „Papa, ich bin wieder da. Du kannst jetzt ins Bett gehen.“ Trotz bester Absichten schläft auch ein Vater manchmal auf seinem Posten ein. Es war sehr peinlich. Und auch sehr menschlich.
Bei Gott passiert das nie. Psalm 121 kann uns da beruhigen. Er singt von Gott als Wächter und Beschützer seiner Kinder. Der Psalmist erklärt uns, dass Gott, der über uns wacht, nicht schläft (V. 3). Und um das zu betonen, wiederholt er es noch einmal in Vers 4: „der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht“.
Kannst du dir das vorstellen? Gott schläft auf seinem Posten nie ein. Er wacht ständig über uns. Er muss es nicht tun. Aber er will es aus Liebe zu uns. Das ist ein Versprechen, über das man zurecht ein Lied singen kann.