Durch die Kirche klang Musik. Die Gemeinde hatte sich zur Silvesterfeier versammelt und mein Herz war voll Freude beim Gedanken an all die Gebete, die wir im zurückliegenden Jahr gesprochen hatten. Wir hatten getrauert um Kinder, die falsche Wege gingen, den Tod geliebter Menschen, den Verlust von Arbeitsstellen und zerbrochene Beziehungen. Aber wir hatten auch Gottes Gnade erlebt. Er hatte Herzen verändert und Beziehungen geheilt. Wir hatten Siege gefeiert und Hochzeiten, Examen und Taufen, Geburten und Adoptionen, hatten unsere Kinder dem Herrn geweiht und noch viel mehr.
Wie viele Anfechtungen hatte es in unserer Gemeinde gegeben. Mir ging es fast wie Jeremia, der sich „elend und verlassen“ vorkam. Aber wie er glaube ich, dass es „die Güte des Herrn ist, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat kein Ende“ (V.22). Die Worte, mit denen der Prophet sich an Gottes Treue erinnerte, trösteten auch mich: „Der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt“ (V.25).
Jeder Einzelne aus unserer Gemeinde war an jenem Abend ein lebendiger Ausdruck von Gottes verändernder Liebe. Egal, was in den kommenden Jahren vor uns liegt, als Glieder am Leibe Christi dürfen wir uns auf ihn verlassen. Und dann werden wir, wie Jeremia, erleben, wie unsere Hoffnung durch das Erinnern an Gottes unwandelbares Wesen ein festes Fundament erhält.