Dr. Paul Brand, der bekannte Missionsarzt in Indien, erlebte aus erster Hand, mit welchem Stigma Leprakranke zu leben hatten. In einer Sprechstunde berührte er einen der Patienten, um ihm zu versichern, dass eine Behandlung möglich sei. Dem Mann liefen die Tränen übers Gesicht. Ein Helfer erklärte, wieso der Mann weinte: „Du hast ihn berührt. Das hat seit Jahren niemand mehr getan. Er weint vor Freude.“
Am Anfang seiner Wirksamkeit kam ein Mann mit Lepra zu Jesus. So wurden damals alle möglichen ansteckenden Hautkrankheiten bezeichnet. Das Gesetz verlangte, dass er außerhalb des Dorfes lebte. Und wenn er unbeabsichtigt in die Nähe Gesunder kam, musste er rufen: „Unrein! Unrein!“, damit sie ihm aus dem Weg gehen konnten (3.Mose 13,45-46). So konnte es passieren, dass Kranke monate — oder jahrelang keinen Kontakt zu anderen Menschen hatten.
Voller Mitgefühl streckte Jesus seine Hand aus und berührte den Mann. Jesus hätte ihn auch mit seinem bloßen Wort heilen können (Mark. 2,11-12). Doch als er diesem Mann begegnete, der wegen seiner Krankheit gemieden wurde, war es die Berührung, die vermittelte, dass er nicht allein war.
Gott schenkt auch uns Gelegenheiten, durch freundliche Berührungen Erbarmen und Anteilnahme zu zeigen und Wertschätzung auszudrücken. Eine einfache, sanfte Berührung kann unendlich viel ausmachen.