Für uns selbst würden wir die Bezeichnung sicher kaum wählen, aber der Apostel Paulus nennt die Gläubigen im Neuen Testament häufig „Heilige“ (Eph. 1,1; Kol. 1,2). Tat er das, weil sie vollkommen waren? Nein. Sie waren Menschen und deshalb Sünder. Was hatte er aber dann im Sinn? Das Wort „heilig“ im Neuen Testament bedeutet, dass jemand für Gott „ausgesondert“ ist. Es beschreibt Menschen, die geistlich mit Jesus verbunden sind (Eph. 1,3-6), und steht für den einzelnen Menschen, der an Christus glaubt, wie für alle, die zur Gemeinde gehören (Apg. 9,32).
Heilige sind in der Kraft des Geistes dafür verantwortlich, ihrer Berufung würdig zu leben. Dazu gehört unter anderem, dass sie sexuell rein leben und auf ihre Worte achten (Eph. 5,3-4).
Wir sollen uns von neuen Charakterzügen prägen lassen: der Bereitschaft, einander zu dienen (Röm. 16,2), Demut, Sanftmut, Geduld, Liebe, Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens (Eph. 4,1-3), Gehorsam und Ausdauer in Trübsal und Leid (Offb. 13,10; 14,12). Im Alten Testament sagt der Psalmist von den Heiligen: „an den Herrlichen hab ich all mein Gefallen“ (Ps. 16,3).
Durch unsere Verbindung zu Jesus werden wir zu Heiligen. Durch den Gehorsam gegenüber Gottes Wort und durch die Kraft des Heiligen Geistes können wir heilig leben.