Warum ich?

Psalm 131

1 Ein Lied für die Pilgerfahrt nach Jerusalem. Ein Psalm Davids. Herr, mein Herz ist nicht stolz und meine Augen schauen nicht auf andere herab. Ich beschäftige mich nicht mit Dingen, die zu groß oder zu wunderbar für mich sind. 2 Ich bin ganz still und geborgen, so wie ein Kind bei seiner Mutter. Ja, wie ein Kind, so ist meine Seele in mir. 3 Israel, hoffe auf den Herrn – von nun an bis in Ewigkeit!

 

Warum ich?

Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott. [5. Mose 29,28]

Kürzlich las ich Psalm 131, einen meiner Lieblingspsalmen. In der Vergangenheit betrachtete ich ihn als Ermutigung, um zu verstehen, dass das Geheimnis einer der Merkmale von Gottes Wesen ist. Er forderte mich heraus, meine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, weil ich nicht in der Lage bin alles zu verstehen, was Gott in seinem Universum tut.

Aber dann sah ich eine weitere Seite von Davids ruhiger Seele: Ich bin unfähig alles zu verstehen, was Gott in mir tut und ich muss es auch gar nicht versuchen.

David zieht einen Vergleich zu einem entwöhnten Kind, das nicht mehr nach dem schreit, was es einst verlangte, und eine Seele, die die gleiche Lektion gelernt hat. Es ist ein Ruf, um Demut, geduldiges Ausharren und Zufriedenheit in all meinen Umständen zu lernen, auch wenn ich Gottes Gründe nicht kenne. Göttliche Logik liegt außerhalb meines Verstandes.

Ich frage: „Was ist diese Anfechtung? Warum dieser Schmerz?“ Der Vater antwortet: „Psst, mein Kind. Du würdest es nicht verstehen, selbst wenn ich es dir erkläre. Vertraue mir nur!“

So wende ich mich von meinen Überlegungen über Davids Beispiel ab und frage mich: „Kann ich, in meinen Umständen, ‚auf den Herrn hoffen‘(V. 3)? Kann ich im Glauben und in Geduld warten, ohne mich zu ärgern oder Gottes Weisheit in Frage zu stellen? Kann ich ihm vertrauen, während er mit seinem guten, akzeptablen und perfekten Willen in mir am Werk ist?“

In einer Welt voller Geheimnisse ist es ein Trost den Gott zu kennen, der alle Dinge weiß.