Erzwungene Muße

Zefanja 3,14-20

14 Brich in Jubel aus, Tochter Zion, jauchze, Israel! Sei froh und freue dich von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! 15 Denn der Herr hat die Gerichtsurteile, die über dich verhängt wurden, aufgehoben und deine Feinde beseitigt. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte und du wirst nichts Böses mehr sehen. 16 An jenem Tag wird man Jerusalem zurufen: »Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht mutlos sinken! 17 Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich. 18 Und die betrübt von den Festversammlungen ausgeschlossen waren, die will ich auch sammeln, denn sie gehören doch zu dir – auch, wenn sie noch durch Schande gezeichnet sind.19 Schau doch! In dieser Zeit werde ich gegen die vorgehen, die dich unterdrückt haben, aber die zugrunde Gerichteten will ich retten und wer vertrieben war, den will ich wieder nach Hause führen. Und zu deren Beschämung werde ich ihnen auf der Erde neu zu Ansehen und Ehre verhelfen. 20 An jenem Tag werde ich euch sammeln und wieder nach Hause führen. Und dann werde ich euch einen guten Namen geben, einen Ehrennamen unter den Völkern der Erde. Mit euren eigenen Augen werdet ihr es sehen, dass ich euer Schicksal wende. So spricht der Herr!«

 

Erzwungene Muße

Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich. [Zefanja 3,17]

Vor einigen Jahren wurde bei einer Bekannten kurz vor Weihnachten Leukämie festgestellt und sie musste sofort mit der Chemotherapie beginnen. Nur wenige Wochen zuvor hatte sie erzählt, wie gut es ihr gehe und wie glücklich sie sei über ihre liebe Familie, ihr schönes Zuhause und den neuen Enkelsohn. Als sie ins Krankenhaus ging, bat sie Jesus, sie seine Nähe spüren zu lassen und bei ihr zu bleiben.

Die nächsten 7 Monate, zum Teil auf der Isolierstation, wurden zu einer Zeit der „erzwungenen Muße“, wie sie es nannte. Sie lernte, zu entschleunigen, stille zu werden und in Gottes Güte, Liebe und vollkommenem Plan zu ruhen – ob sie gesund wurde oder nicht.

Eine Verheißung Gottes an sein Volk Israel wurde auch für sie wichtig: „Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich“ (V. 17).

Inzwischen ist die Krankheit zum Stillstand gekommen. Der Alltag hat wieder Einkehr gehalten. Aber ihr Leben hat an Qualität gewonnen und sie führt sich oft vor Augen, was sie in der Zeit der „erzwungenen Muße“ gelernt hat.

Wie wichtig ist es, dass auch wir – in guten wie auch in schwierigen Zeiten – Gottes liebendes Herz suchen, auf seine Stimme hören und unser Leben in seine Hand legen.

Der Mensch hat einen Platz im Herzen Gottes.