Etwas stimmt nicht

Psalm 34,12-19

12 Meine Kinder, kommt und hört mir zu! Ich will euch lehren, den Herrn ernst zu nehmen. 13 Wollt ihr ein glückliches Leben führen und gute Tage erleben? 14 Dann hütet eure Zunge vor bösen Worten und verbreitet keine Lügen! 15 Wendet euch ab vom Bösen und tut Gutes. Bemüht euch, mit anderen in Frieden zu leben. 16 Der Herr beschützt die, die das Rechte tun, und er wird ihre Hilferufe hören. 17 Der Herr wendet sich gegen die, die Böses tun. Er wird die Erinnerung an sie auslöschen. 18 Der Herr hört sein Volk, wenn es ihn um Hilfe anfleht, und rettet es aus aller Not. 19 Der Herr ist allen nahe, die verzweifelt sind; er rettet die, die den Mut verloren haben.

 

Etwas stimmt nicht

Der Herr ist allen nahe, die verzweifelt sind; er rettet die, die den Mut verloren haben. [Psalm 34,19]

An dem Morgen, nachdem unser Sohn geboren worden war, setzte sich der Arzt auf einen Stuhl am Fußende und sagte: „Etwas stimmt nicht.“ Unser Sohn, äußerlich so perfekt, hatte einen lebensbedrohlichen Geburtsfehler und musste zur sofortigen Operation in ein über 1.000 Kilometer entferntes Krankenhaus geflogen werden.

Wenn ein Arzt dir sagt, dass bei deinem Kind etwas nicht stimmt, verändert sich das Leben. Angst vor dem, was vor einem liegt, legt sich schwer auf deine Seele und du stolperst vor dich hin und suchst verzweifelt nach einem Gott, der dich stärkt, damit du dein Kind unterstützen kannst.

Würde ein liebender Gott so etwas zulassen? Ist ihm mein Kind überhaupt wichtig? Ist er da? Diese und andere Gedanken erschütterten meinen Glauben an diesem Morgen.

Dann kam mein Mann und hörte die Neuigkeiten. Nachdem der Arzt gegangen war, sagte er: „Lass uns beten.“ Ich nickte und er nahm meine Hand. „Danke Vater, dass du uns unseren Sohn gegeben hast. Er gehört dir, Gott, nicht uns. Du hast ihn geliebt, ehe wir ihn kannten, und er gehört dir. Sei bei ihm, wenn wir es nicht können. Amen.“

Mein Mann war schon immer ein Mann weniger Worte. Er kämpft damit, seine Gedanken auszusprechen und versucht es oft gar nicht, wohl wissend, dass ich genug Worte habe, um jede Stille zu füllen. Aber an diesem Tag, als mein Herz zerbrochen war, meine Seele zerschmettert, und mein Glaube mich verlassen hatte, schenkte Gott ihm die Stärke die Worte auszusprechen, die ich nicht sagen konnte. Ich umklammerte die Hand meines Mannes in tiefer Stille und spürte durch viele Tränen hindurch, dass Gott sehr nahe war.

Gott ist immer nahe, auch trotz unserer Ängste.