Das Wunder seiner Namen

Namen sind wichtig. Ehe unsere Kinder geboren werden, denken wir monatelang angestrengt darüber nach, wie wir sie nennen wollen. Wir stellen uns mögliche Kosenamen vor, ob die Initialen gut oder schlecht wären, ob sich der Name für ein Kind zu erwachsen anhört oder zu kindisch für einen Erwachsenen. Wir wollen keinen Namen, der zu altmodisch ist, aber auch keinen Namen, den jeder wählt …

Gott der Vater wählte auch die Namen für sein Kind und jeder Name hat eine große Bedeutung. Jahrhunderte vor Jesu Geburt verkündigte der Prophet Jesaja die Namen, die Gott für seinen Sohn ausgewählt hatte. Und er erklärt in diesem wunderbaren und bekannten Abschnitt, „Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst“ (Jesaja 9,5). Das Wunder dieser Namen ist nicht nur, wie der Sohn Gottes genannt wird, sondern wer er ist. Sie sind eine Beschreibung seines Charakters und eine Offenbarung seines Wesens. Sie weisen uns auch deutlich darauf hin, dass er genügt, was immer uns auch begegnet.

Ein weiser und wunderbarer Ratgeber

Zunächst wählte Gott für seinen Sohn den Namen ‚wunderbarer Ratgeber‘. In Zeiten des Leides haben wir ein großes Bedürfnis nach Ratschlägen. Unser eigenes Urteilsvermögen ist aufgrund unserer Emotionen oftmals getrübt. Wir sind zu betroffen, um objektiv zu sein und zu schwach, um weise zu sein. Menschliche Ratgeber, so hilfreich sie in vielen Fällen auch sein mögen, haben auch ihre Beschränkungen. Sie kennen nicht die verborgenen Orte unseres Herzens. Sie kennen nicht das Ausmaß unseres Schmerzes. Sie wissen nur, was wir sie hören und sehen lassen. Wie tröstend ist es dann zu wissen, dass Gott selbst als unser Ratgeber verfügbar ist – der Eine, der unsere geheimsten Gedanken und Gefühle kennt, der um unsere Umstände weiß, der weiß, was wirklich das Beste ist und der weiß, wie alles ausgehen wird. Er versichert uns, „Ich will dir Verständnis geben und den Weg weisen, den du gehen sollst. Ich will dich beraten – mein Auge ruht auf dir“ (Psalm 32,8).

Er wählte auch den Namen ‚starker Gott‘. Mir gefällt eine andere Version dieses Namens in der Bibel – allmächtiger Gott. Er ist nicht nur stark, er ist allmächtig! Ich mag die Erinnerung daran, dass seine Kraft und Macht grenzenlos sind. Oftmals kommen wir in unserem Leiden in Situationen, in denen wir wirklich einen allmächtigen Gott brauchen. Wir haben es mit Problemen zu tun, die mit menschlicher Hilfe nicht zu lösen sind. Wir haben Bedürfnisse, die nicht einmal von unserem allerliebsten Freund gestillt werden können. Wir brauchen einen kraftvollen und mächtigen Ratgeber, der das Unmögliche tun kann. Für alle Dinge, in denen wir einen Gott brauchen, ist seine Kraft und Macht ausreichend.

In der gesamten Bibel erinnert uns Gott deutlich an seine Kraft und Macht. Denken wir an die Begegnung zwischen dem Propheten Jeremia und Gott. Jeremia betet: „O Herr, mein Gott! Durch deine große Macht und auf deinen Befehl hin wurden Himmel und Erde geschaffen. Dir ist nichts unmöglich!“ (Jeremia 32,17). Er erkennt, dass ein Blick auf die Schöpfung mehr als ausreicht, um zu erkennen, dass Gott alles tun kann. Sein Gebet erklärt dann Gottes Macht und Kraft, aber endet mit einigen Fragen darüber, was Gott von ihm persönlich verlangt.

Gott antwortet, indem er darauf hinweist, dass er nicht nur der Herr der Schöpfung ist, sondern auch der Gott aller Menschen (Jeremia eingeschlossen). Dann fragt er: „Sollte mir irgendetwas unmöglich sein?“ (Jeremia 32,27). Ich vermute, dass dies eine rhetorische Frage ist, als Gott Jeremia sanft an seine eigenen Worte erinnert. Er ist Gott und nichts ist zu schwer für ihn.

In der Geschichte von Valerie sind die Fingerabdrücke des allmächtigen Gottes überall zu sehen. Als sie und ihr Mann die stolzen Eltern eines gesunden Jungen wurden, erwarteten sie mit Freude die Veränderungen, die nun eine Familie mit sich bringen würde. Aber kurz nach der Geburt versagte Valeries Körper plötzlich. Die nachfolgenden angstvollen Stunden brachten nur wenig Hoffnung. Die Prognose war düster und die Ärzte fanden kaum ein Wort der Ermutigung. Sie kamen zu dem Schluss, dass sie eine Herztransplantation benötigt, wenn sie überleben sollte. Das Trauma, das ihr Körper durchlebte, kostete sie das Augenlicht.

Sofort wurde zum Gebet aufgerufen und sofort reagierte die Familie Gottes. Selbst diejenigen von uns, die Valerie und Matt nicht persönlich kannten, teilten ihr Leid. Eines Tages besuchte mein Sohn, der ihr Pastor war, Valerie und wie immer war sie nicht ansprechbar. Zwei Tage später kam er wieder. Dieses Mal saß sie in einem Stuhl, neben ihr saß ihr Mann mit dem Baby. (Sie hatte sich nicht erinnern können, dass sie schwanger gewesen war, daher war sie überrascht, dass sie ein Baby hatte.) Während ich das heute schreibe, befindet sich Valerie weiterhin auf dem Weg der Besserung. Ihr Augenlicht kehrt zurück und die Ärzte sagen, dass ihr Herz geheilt ist und so stark ist, dass nicht mehr von einer nötigen Herztransplantation ausgegangen wird.

Das ist das Werk des allmächtigen Gottes! In diesen Tagen und in diesem Zeitalter können medizinisch wunderbare Dinge erreicht werden, aber selbst die moderne Medizin hat ihre Grenzen. Es gibt Zeiten, wie auch bei Valerie, wo es einfach keine menschlichen Antworten oder Lösungen mehr gibt. „Aber es gibt einen Gott im Himmel“ und er trägt den Namen Allmächtiger!

Ein ewiger Vater

Der nächste Name Jesu hat für mich eine besondere Bedeutung. Stell dir nur vor ein Kind – ein Baby – bekommt den Namen ‚ewiger Vater‘. Aber durch diesen Namen brachte Gott die wunderbare Wahrheit zum Ausdruck, dass dieses Kind nicht nur sein Sohn ist und seinen Namen trägt. Vielmehr würde Gott selbst sein in seiner ganzen Fülle. Das war kein Minitaturgott oder eine Kopie Gottes. Dieses Baby war Gott (Philipper 2,6). Gottes Wesen und Herz sind das eines ewigen Vaters.

Für mich hat dieser Name aufgrund meines irdischen Vaters eine große Bedeutung. Zu ihm kam ich mit all meinen Verletzungen, meinen kaputten Dingen, meinen Ängsten und Problemen und wusste, dass er mich liebt und ich jedes Recht hatte, zu ihm zu kommen. Es gibt den Einen, der mit offenen Armen wartet und dich so willkommen heißt, wie es mein irdischer Vater tat. Er wird dich nicht enttäuschen. Er wird dich nicht wegstoßen. Er wird zuhören, lieben, sich sorgen und für dich sorgen. Und er kann mit mehr Liebe heilen und trösten, als wir uns das je vorstellen können. Geh zu deinem ewigen Vater im Vertrauen auf den wunderbaren Namen seines eigenen Sohnes.

Eine Quelle des Friedens, die führt und bewacht

Unsere Zeiten der Schmerzen und des Leides bringen viele Emotionen hervor, aber der Friede gehört nicht dazu. Wir erleben Angst, überwältigende Entmutigung, bittere Wut und tiefe Trauer. All diese Dinge schließen Frieden aus. Friede ist nicht ein natürliches Nebenprodukt des Leids. Es kann aber ein übernatürliches Nebenprodukt sein, dank dem, der Friedefürst genannt wird, der letzte der Namen, die Christus in Jesaja 9,5 prophetisch gegeben werden.

Wie kannst du Frieden finden, wenn alles um dich herum zerbricht, wenn dein Leben auf dem Kopf steht, wenn du dich mitten im Leid befindest? Die Antwort auf all diese Fragen ist immer die gleiche. Wir können nur Frieden finden, wenn wir dessen Quelle finden – der wunderbare Friedefürst…

Eine meiner engsten Freundinnen hat kürzlich Ungewissheit und Angst durchlebt. Vor einigen Wochen verschwanden die Eltern von Kathy. Das ist schon unter den besten Voraussetzungen beängstigend, aber Kathys Eltern haben nicht die besten Voraussetzungen. Kathys Mutter leidet an Diabetes und beide leiden an Alzheimer. Wie es manchmal bei Alzheimer-Patienten typisch ist, hat Kathy Mutter manchmal Wutanfälle. In einem dieser Augenblicke stieß sie die Pflegerin aus dem Auto, griff nach den Schlüsseln und fuhr mit Kathys Vater davon.

Eine intensive Suche nach ihnen begann. Während dieser Wochen kämpfte Kathy mit vielen der Emotionen, die in einer solchen Situation normal sind. Aber die vorrangigste Emotion, die Kathy in dieser schweren Zeit zeigte, war die des Friedens. Sie schaute nicht hinunter, sondern auf den, der sie durch diesen Sturm führte.

Zwei Bilder des Friedens in der Bibel haben mir häufig geholfen. Zunächst sagt Paulus den Christen in Kolossä: „Euren Herzen wünschen wir den Frieden, der von Christus kommt“ (Kolosser 3,15). Und dann versichert er den Christen in Philippi: „Ihr werden Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (Philipper 4,7).

Im ersten Bild ermutigt Paulus uns, dass Gottes Friede in allen Umständen regieren solle, damit sein Friede souverän über alle anderen Emotionen regiert. Das zweite Bild ist, dass der Friede an der Tür unseres Herzens und Sinnes Wache steht. Diese angstvollen Gedanken, diese bitteren, wütenden Gefühle werden am Eingang durch den Frieden aufgehalten.

Paulus erwähnt zwei wichtige Dinge über diesen Frieden. Erstens, er ist „größer als unser menschlicher Verstand es begreifen kann“. Dieser Friede nicht logisch erklärt werden. Er wird uns angeboten, wenn Friede das unlogischste Gefühl in dieser Zeit ist. Zweitens, er kann „in Christus Jesus“ gefunden werden. Wir können ihn nicht erzwingen oder ins Leben rufen. Es gibt eine Quelle und die ist der Friedefürst selbst.

Die Macht seiner Namen

Denke doch darüber nach, wie bedeutungsvoll jeder einzelne Name in den Zeiten unseres Leidens ist. Aber mehr noch, wie bedeutungsvoll alle Namen zusammen sind. Ich liebe diese Ganzheit unseres Gottes, der seinem Sohn jeden dieser Namen schenkte, damit sie gemeinsam uns ein Bild seiner herrlichen Genüge zeigen.

Stell dir vor, wenn er ein liebender Vater ohne Weisheit wäre. Oder was wäre, wenn er liebt und weise ist, aber keine Macht hätte, um das zu erreichen, was sich seine Liebe wünscht und seine Weisheit für das Beste hält? Wir können in seinem Frieden ruhen, denn wir wissen, dass er weise, liebevoll und allmächtig ist. Was für ein perfekter Gott!

Was für einen Unterschied es im Gebet macht, wenn wir zum Vater in diesen Namen kommen, die er für seinen eigenen Sohn ausgewählt hat. Und wir erkennen, dass da eine Macht in diesen Namen steckt, die uns dient, wenn wir am tiefsten Punkt unseres Lebens angelangt sind.