Gerhard hatte beim Laufen Probleme mit dem Gleichgewicht. Der Hausarzt verordnete ihm eine Physiotherapie. Bei einer Sitzung meinte der Therapeut: „Sie vertrauen zu sehr auf das, was Sie sehen, auch wenn es falsch ist. Sie verlassen sich nicht auf ihre anderen Sinne – auf das, was Sie unter Ihren Füßen spüren oder die Signale aus dem Innenohr. Diese dienen aber auch dazu, das Gleichgewicht zu halten.“
„Sie vertrauen zu sehr auf das, was Sie sehen.“ Der Satz erinnert mich an die Geschichte von David, dem jungen Hirten, und seiner Begegnung mit Goliath. Goliath, der Held der Philister, „baute sich vor den Israeliten auf“ und fordert sie auf, jemanden zu schicken, der es mit ihm aufnehmen könnte (V. 16). Aber was die Leute sehen, macht ihnen Angst. Dann taucht der junge David auf. Sein Vater hat ihn geschickt, um seinen Brüdern Proviant zu bringen (V. 18).
Wie sieht David die Situation? Im Glauben auf Gott. Er sieht zwar den Riesen, aber er vertraut darauf, dass Gott sein Volk retten wird. Obwohl er nur ein Junge ist, sagt er zu König Saul: „Mach dir keine Sorgen mehr. Ich werde mit diesem Philister kämpfen“ (V. 32). Dann sagt er zu Goliath: „Es ist [des Herrn] Kampf. Der Herr wird euch in unsere Hände geben“ (V. 47). Und das tut er auch.
Auf Gott und seine Stärke zu vertrauen kann uns helfen, mehr im Glauben zu leben statt im Schauen.