Jeremia wird auch der „klagende Prophet“ genannt. Zu einer empfindsamen, melancholischen Veranlagung kam der Schmerz über das Gericht, das Gott an seinem ungehorsamen Volk verübte. Die Tiefe seiner Trauer ist bewundernswert: „Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, dass ich Tag und Nacht weinen könnte“ (Jer. 8,23).
Als wäre die Sorge um sein Volk noch nicht genug, wurde Jeremia auch noch für seine Ankündigung des Gerichts verfolgt. Einmal wurde er in einen Brunnen geworfen, der voll Schlamm war (Jer. 30,6). Die Opposition gegen seinen Dienst war so groß, dass man den Propheten aus dem Weg haben wollte.
Wenn wir dem Herrn dienen, können auch wir manchmal das Gefühl haben, wir würden in Problemen feststecken und müssten große Not leiden. Aber das Beispiel des Propheten sollte uns Mut machen durchzuhalten. Jeremia war fest überzeugt, dass Gott ihn berufen hatte. Deshalb konnte ihn nichts davon abbringen, dem Herrn zu dienen. „[Sein Wort] ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, dass ich’s nicht ertragen konnte“ (Jer. 20,9).
Bist du enttäuscht von dem, was dein Dienst für Gott bis jetzt bewirkt hat? Dann bitte ihn, durch seinen Geist dein Herz zu erneuern, und diene ihm auch weiterhin, trotz Rückschlägen.