Rainer hatte sich in seiner Jugend Jesus als Retter anvertraut, doch schon bald darauf wandte er sich vom Glauben ab und führte ein Leben ohne Gott. Eines Tages fasste er den Entschluss, seine Beziehung zu Jesus zu erneuern und wieder in die Kirche zu gehen. Dort empfing ihn eine ältere Frau, die ihn für seine jahrelange Abwesenheit schimpfte. Die Schelte verstärkte Rainers Scham- und Schuldgefühle für sein jahrelanges Fernbleiben. „Habe ich keine Hoffnung mehr?“, fragte er sich. Dann erinnerte er sich daran, wie Christus Simon Petrus wiederhergestellt hat, obwohl er ihn verleugnete (34.60-61).
Was auch immer Petrus an Zurechtweisung erwartet haben mag, alles, was er erhält, ist Vergebung und Wiederherstellung. Jesus erwähnt nicht einmal die Verleugnung des Petrus, sondern gibt ihm stattdessen die Gelegenheit, seine Liebe zu Christus zu bekräftigen und sich um seine Nachfolger zu kümmern (Johannes 21,15-17). Jesu Worte, bevor Petrus ihn verleugnet, werden erfüllt: „Wenn du also später umgekehrt und zu mir zurückgekommen bist, dann stärke deine Brüder“ (V. 32).
Rainer bat Gott um dieselbe Vergebung und Wiederherstellung, und heute lebt er nicht nur eng mit Jesus zusammen, sondern dient auch in einer Gemeinde und unterstützt andere Gläubige. Egal, wie weit und wie lange schon wir uns von Gott entfernt haben, er ist immer bereit, uns nicht nur zu vergeben und uns wieder aufzunehmen, sondern uns auch wiederherzustellen, damit wir ihn lieben, ihm dienen und ihn verherrlichen können. Wir sind nie zu weit von Gott entfernt: Seine liebenden Arme sind weit geöffnet.