Trocken. Staubig. Gefährlich. Wüste. Ein Ort, an dem es nur wenig Wasser gibt, eine lebensfeindliche Gegend. Unbewohnbar. Hier ist das Überleben schwierig. Kein Platz, den man sich freiwillig zum Leben aussucht. Und doch manchmal kaum zu vermeiden.
Gottes Volk, von dem uns die Bibel berichtet, war mit dem Leben in der Wüste vertraut. Weite Gebiete des Vorderen Orients, darunter auch Israel, sind Wüste. Aber es gibt ein paar Ausnahmen wie das Jordantal oder die Gegend um den See Genezareth herum. Gott wollte sich seine Familie an einem Ort heranziehen, der von Wüste umgeben war, einem Ort, an dem seine Kinder auf seinen Schutz und seine Versorgung vertrauen mussten und wo er ihnen seine Güte zeigen konnte (Jes. 48,17-19).
Die meisten von uns leben heute nicht wirklich in der Wüste, aber oft durchleben wir wüstenhafte Zustände. Manchmal tun wir es aus Gehorsam. Ein andermal geraten wir ohne unser bewusstes Zutun hinein. Wenn uns jemand im Stich lässt oder Krankheit uns heimsucht, dann finden wir uns in Umständen wieder, wo das Überleben schwerfällt und das, was wir zum Leben brauchen, scheinbar fehlt.
Aber jede Wüstenerfahrung, ob buchstäblich oder im übertragenen Sinn, soll uns daran erinnern, dass wir ganz von Gott abhängen—und das sollten wir auch dann nicht vergessen, wenn wir im Überfluss leben.