An einem Novembertag im Jahr 1963 schrieben Brian Wilson und Mike Love von den Beach Boys einen Song, der ganz anders war als die fröhlichen Melodien, die man sonst von der Band gewohnt war. Es war eine Klage über eine verlorene Liebe. Mike sagte später: „So schwer ein solcher Verlust auch ist, er hat auch etwas Gutes. Immerhin hat man erfahren, was Liebe ist.“ Der Song bekam den Titel „In the Warmth of the Sun“ (In der warmen Sonne).
Trauer als Auslöser für Lieder ist nichts Neues. Einige der bewegendsten Psalmen Davids wurden in Zeiten großer persönlicher Verluste geschrieben. So auch Psalm 6. Wir erfahren zwar nicht, was die Ursache war, aber der Text ist von Trauer durchzogen: „Ich bin so müde vom Seufzen; ich schwemme mein Bett die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager. Mein Auge ist trübe geworden von Gram“ (V.7-8).
Doch das Lied hört damit nicht auf. David kannte Schmerz und Verlust, aber er kannte auch Gottes Trost. Und so schrieb er: „Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an“ (V.10).
In seiner Trauer wurde David nicht nur ein Lied geschenkt, sondern auch ein Grund, Gott zu vertrauen, dessen Treue eine Brücke über alle schweren Zeiten des Lebens ist. In der Wärme seiner Gegenwart bekommen wir auch im Leid eine hoffnungsvolle Perspektive.