Wenn ich eine Palette leuchtender Farben am Himmel sehe oder das zarte Muster einer Narzisse betrachte, denke ich an Gott, den Schöpfer. Schönheit kann uns in Ehrfurcht versetzen, wenn wir sein Abbild in der Natur sehen. Selbst wenn wir von einer Masse von Beton umgeben sind und kein Grün in Sicht ist, können wir den melodischen Gesang der Vögel hören und wissen, dass Gott unser Schöpfer ist.
Hiob verweist auf Gott als Schöpfer, nicht aus Verwunderung, sondern aus scheinbarer Verzweiflung. Hiob ist von Gott auf eine harte Probe gestellt worden – und seine Freunde und ihre Kommentare helfen ihm nicht. Hiob antwortet ihnen, sie sollen „die Tiere fragen“ oder „sich von den Fischen im Meer“ sagen lassen, wie „der Herr sie geschaffen hat“ (V. 7-9). Hiob ist verzweifelt über die Prüfungen, die über ihn hereinbrechen, und obwohl er durch sie beunruhigt und verwirrt ist, bleibt er überzeugt, dass Gott in seiner Schöpfung zu sehen ist: „Denn das Leben eines jeden Geschöpfes und der Atem jedes Menschen liegt in seiner Hand“ (V. 10).
Diese Geschichte aus dem Alten Testament erinnert mich daran, dass wir, wenn wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang betrachten und uns aufgrund von Schmerz oder Ungerechtigkeit die Tränen kommen, dennoch auf Gott vertrauen dürfen. Auch wenn wir jetzt leiden, wird er uns eines Tages an einem Ort willkommen heißen, an dem wir nicht mehr weinen werden (Offenbarung 21,4). Während wir auf diesen wunderbaren Tag warten, wird er uns die Kraft geben, durchzuhalten, so wie er es bei Hiob getan hat.