Meine Großtante lag mit einem Lächeln im Gesicht in ihrem Krankenbett. Ihr graues Haar war aus dem Gesicht gestrichen und Falten bedeckten ihre Wangen. Sie sprach nicht viel, aber ich erinnere mich noch an die wenigen Worte, die sie sagte, als mein Vater, meine Mutter und ich sie besuchten. Sie flüsterte: „Ich fühle mich nicht einsam. Jesus ist hier bei mir.“
Ich wunderte mich damals über ihre Aussage. Ihr Mann war einige Jahre zuvor gestorben, und ihre Kinder lebten weit weg. Sie ging auf ihr 90. Lebensjahr zu, lag allein in ihrem Bett und konnte sich kaum noch bewegen. Und doch konnte sie sagen, dass sie nicht einsam war.
Meine Großtante nahm Jesu Worte an seine Jünger wörtlich. Das sollten wir alle tun: „Ich versichere euch: Ich bin immer bei euch“ (V. 20). Sie wusste, dass der Geist Jesu bei ihr war, so wie er es versprochen hat, als er die Jünger anweist, in die Welt zu gehen und seine Botschaft weiterzugeben (V. 19). Jesus sagt, dass der Heilige Geist „bei“ den Jüngern und uns sein wird (Johannes 14,16-17).
Ich bin überzeugt davon, dass meine Großtante die Wirklichkeit dieses Versprechens erlebte. Der Heilige Geist war in ihr, als sie in ihrem Bett lag. Und der Geist teilte durch sie seine Wahrheit mit mir – einer jungen Nichte, die diese Worte hören und sich zu Herzen nehmen musste.