Kürzlich haben meine Frau und ich unser Haus geputzt, bevor wir Besuch bekamen. Ich bemerkte einige dunkle Flecken auf unserem weißen Küchenfliesenboden. Welche von der ganz hartnäckigen Sorte, bei denen ich mich hinknien musste, um sie zu schrubben.
Doch schon bald musste ich feststellen: Je mehr ich schrubbte, desto mehr andere Flecken fielen mir auf. Jeder Fleck, den ich beseitigte, machte die anderen nur noch deutlicher. Unser Küchenboden erschien mir plötzlich unvorstellbar schmutzig. Und mit jedem Moment wurde mir klar: Egal, wie sehr ich mich anstrenge, ich kann diesen Boden nie ganz sauber bekommen.
Die Bibel sagt etwas Ähnliches über die Selbstreinigung – unsere besten Bemühungen, mit der Sünde allein fertig zu werden, sind immer unzureichend. Der Prophet Jesaja, der daran zu verzweifeln scheint, dass Gottes Volk, die Israeliten, jemals seine Erlösung erfahren werden (V. 5), schreibt: „Wir sind alle wie Unreine geworden. Unsere gerechten Taten sind nicht besser als ein blutverschmiertes Kleid.“
Aber Jesaja weiß, dass es durch Gottes Güte immer Hoffnung gibt. Also betet er: „Und doch, Herr, bist du unser Vater. Wir sind der Ton, du bist der Töpfer“ (V. 7). Er weiß, dass Gott allein das reinigen kann, was wir nicht können, bis die tiefsten Flecken „schneeweiß“ (1,18) sind.
Wir können die Flecken und Verschmutzungen der Sünde auf unseren Seelen nicht wegschrubben. Zum Glück können wir die Erlösung in dem Einen empfangen, dessen Opfer es uns ermöglicht, vollständig gereinigt zu werden (1. Johannes 1,7).