Beim Lesen des Propheten Daniel fiel mir auf, wie leicht er es hätte vermeiden können, dass man ihn in die Löwengrube warf. Daniels eifersüchtige Rivalen in der babylonischen Regierung hatten seine Gebetsgewohnheiten beobachtet und ihm eine Falle gestellt (Dan. 6,2-11). Daniel war ihre Intrige durchaus bewusst und er hätte beschließen können, einen Monat lang einmal still für sich zu beten, bis sich die Lage beruhigt hätte. Aber solch ein Mensch war er nicht.
„Als nun Daniel erfuhr, dass ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach ein offenes Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf die Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte“ (V.11). Daniel geriet nicht in Panik und argumentierte auch nicht mit Gott. Stattdessen machte er so weiter wie „vorher“. Er ließ sich von der drohenden Verfolgung nicht einschüchtern.
Was ich daraus lernte ist, welche Kraft von Daniels ständiger Hingabe und Anbetung ausging. Seine Kraft kam von dem Gott, dem Daniel jeden Tag gefallen wollte. Als eine Krise kam, musste Daniel nicht seine täglichen Gewohnheiten ändern, um ihr begegnen zu können. Er blieb einfach nur seinem Gott treu.