Ein Anthropologe, so wird berichtet, war dabei, seine Untersuchungen in einem kleinen Dorf abzuschließen. Beim Warten auf die Fahrt zum Flughafen vertrieb er sich die Zeit damit, sich für ein paar Kinder ein Spiel auszudenken. Sie sollten zu einem Korb mit Obst und Süßigkeiten rennen, den er in der Nähe eines Baums platziert hatte. Doch als er das Startsignal gab, rannte keines auf die Ziellinie los. Stattdessen fassten sie sich an den Händen und liefen alle gemeinsam zum Baum.
Als er sie fragte, wieso sie in der Gruppe liefen und nicht jedes als erstes am Baum sein wollte, erwiderte ein kleines Mädchen: „Wie könnte denn eines von uns glücklich sein, wenn alle anderen traurig sind?“ Weil die Kinder einander gern hatten, wollten sie die Früchte und Süßigkeiten miteinander teilen.
Nachdem Paulus jahrelang das Gesetz von Mose erforscht hatte, kam er zu dem Schluss, dass man Gottes Gebote in einem einzigen zusammenfassen kann: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Gal. 5,14; siehe auch Röm. 13,9). In Jesus sah Paulus nicht nur den Grund, warum wir einander ermutigen, trösten und tragen sollen, sondern auch den, der uns dazu befähigt.
Weil er für uns sorgt, sorgen wir für einander.