Oliver Cromwell, bekannt als der „Lordprotektor von England“, war ein militärischer Befehlshaber im 17. Jahrhundert. Damals war es üblich, dass wichtige Persönlichkeiten ihre Porträts malen ließen. Und es war nicht ungewöhnlich, dass ein Künstler es vermied, die weniger attraktiven Aspekte des Gesichts einer Person darzustellen. Cromwell wollte jedoch nichts mit einem Bildnis zu tun haben, das ihm schmeicheln würde. Er ermahnte den Künstler: „Du musst mich so malen, wie ich bin, mit Warzen und allem, oder ich werde dich nicht bezahlen.“
Offensichtlich hatte sich der Maler daran gehalten. Das fertige Porträt von Cromwell weist einige auffällige Warzen im Gesicht auf, die in der heutigen Zeit sicherlich gefiltert oder geglättet würden, bevor das Bild in den Sozialen Medien veröffentlicht würde.
Der Ausdruck „mit allen Fehlern und Schwächen“ bedeutet, dass Menschen so akzeptiert werden sollten, wie sie sind – mit all ihren lästigen Fehlern, Einstellungen und Problemen. In manchen Fällen haben wir das Gefühl, dass das eine zu schwierige Aufgabe ist. Doch wenn wir genau hinschauen, finden wir vielleicht einige ziemlich unattraktive Aspekte unseres eigenen Charakters.
Wir sind dankbar, dass Gott unsere „Fehler“ vergibt. In Kolosser 3 werden wir aufgefordert, auch anderen gegenüber vergebungsbereit zu sein. Der Apostel Paulus ermutigt uns, geduldiger, freundlicher und barmherziger zu sein – selbst denen gegenüber, die nicht leicht zu lieben sind. Er ermahnt uns, eine vergebungsbereite Haltung zu haben, weil auch Gott uns vergeben hat (V. 12-13). Durch sein Beispiel lernen wir, andere so zu lieben, wie Gott uns liebt – mit allem Drum und Dran.