Südlich von Kuna im US-Bundesstaat Idaho befindet sich ein unterirdischer Lavakanal. Der einzige Zugang besteht aus einem gähnenden Loch, das geradewegs hinunter in die Dunkelheit führt.
Vor ein paar Jahren stand ich am Rande dieses Lochs und blickte hinab. Ich wagte mich etwas näher heran und verlor fast das Gleichgewicht. Voller Schrecken trat ich schnell wieder von der Öffnung zurück.
So ähnlich ist es mit der Sünde. Die Neugier kann uns in die Finsternis ziehen. Wie oft schon sind Männer oder Frauen zu nahe an den Rand getreten, haben das Gleichgewicht verloren und sind ins Dunkel gestürzt? Sie haben Familie, Ruf und Karriere zerstört aufgrund einer Affäre, die zuerst „nur“ ein Flirt war, sich dann aber in Gedanken und Taten fortsetzte. Im Rückblick sagen sie fast alle: „Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde.“
Wir meinen, wir könnten mit der Versuchung flirten, ihr ganz nahe kommen und dann wieder gehen. Aber das ist ein Irrtum. Wir wissen, dass etwas falsch ist, und doch spielen wir mit dem Gedanken. Und dann werden wir immer tiefer hineingezogen in Dunkelheit und Perversion. Jesus sagt ganz einfach: „Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht“ (Joh. 8,34).
Und weil wir Gottes Hilfe brauchen, beten wir wie David in Psalm 19,14: „Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, dass sie nicht über mich herrschen.“