Warten ist immer schwer; aber wenn wir auf unsere Gebete Tage, Wochen oder sogar Monate lang keine Antwort erhalten, denken wir schnell einmal, Gott habe uns vergessen. Am Tag können wir uns noch ablenken, aber in der Nacht ist es doppelt schwer, die quälenden Gedanken abzuschütteln. Sorgen bedrängen uns und die dunklen Stunden scheinen endlos. Wir sind total erschöpft und fühlen uns unfähig, den neuen Tag in Angriff zu nehmen.
Auch der Psalmist war müde vom Warten (Ps. 13,2). Er fühlte sich im Stich gelassen – als hätten seine Feinde die Oberhand gewonnen (V.3). Wenn wir darauf warten, dass Gott eine schwierige Situation löst oder oft wiederholte Gebete beantwortet, werden wir leicht mutlos.
Satan flüstert uns ins Ohr, Gott hätte uns vergessen und es würde sich nie etwas ändern. Wir sind versucht, der Verzweiflung nachzugeben. Wieso die Bibel lesen oder beten? Wieso sich aufraffen und in den Gottesdienst gehen? Aber gerade wenn wir warten, brauchen wir diese geistlichen Rettungsseile. Sie geben uns im Strom von Gottes Liebe Halt und helfen uns, empfänglich zu sein für den Heiligen Geist.
Der Psalmist hatte eine Lösung. Er konzentrierte sich auf das, was er über Gottes Liebe wusste, erinnerte sich an Gottes Wirken in der Vergangenheit und lobte ihn, weil er ihn nicht vergessen würde. So können wir es auch tun.