Meine Freunde Robert und Claudia führen eine gesunde Ehe. Ich liebe es zuzusehen, wie sie miteinander umgehen. Einer reicht dem anderen die Butter, noch ehe danach gefragt wurde. Der andere gießt gerade im rechten Moment das Glas nach. Wenn sie Geschichten erzählen, beenden sie einander die Sätze des anderen. Manchmal scheint es fast, als könnten sie die Gedanken des anderen lesen.
Es ist tröstend, dass Gott noch mehr für uns sorgt und über uns weiß als jeder andere Mensch. Als der Prophet Jesaja die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk im kommenden Königreich beschreibt, beschreibt er eine zärtliche, intime Beziehung. Gott sagt über sein Volk: „Noch bevor sie rufen, werde ich ihnen antworten. Während sie mir noch ihre Bitten vortragen, will ich sie schon erhören“ (Jesaja 65,24).
Kann das wahr sein? Es gibt Dinge, für die ich seit Jahren gebetet habe, ohne eine Antwort zu bekommen. Je enger unserer Beziehung zu Gott wird, umso mehr richtet sich unser Herz an seinem aus und wir lernen seinem Timing und seiner Fürsorge immer stärker zu vertrauen. Wir fangen an das zu wünschen, was sich Gott wünscht. Wenn wir beten, dann bitten wir unter anderem um die Dinge, die Teil seines Reiches sind, wie in Jesaja 65 beschrieben: ein Ende des Leides (V. 19). Sichere Häuser und volle Bäuche und wertvolle Arbeit für alle (V. 21-23). Friede in der natürlichen Welt (V. 25). Wenn Gottes Reich in seiner ganzen Fülle kommt, wird Gott diese Gebete vollständig beantworten.