Ein Baseballtrainer wollte einem kleinen Jungen, der nahe an der Spielerbank saß, einen Baseball geben. Doch als der Trainer ihm den Ball zuwarf, fing ihn stattdessen ein Mann. Videos von dem Vorfall gingen viral. In den Nachrichten und Sozialen Medien wurde dieser „unverschämte“ Mann auseinandergenommen. Die Zuschauer kannten jedoch nicht die ganze Geschichte. Zuvor hatte der Mann dem Jungen geholfen, einen weiteren Ball zu ergattern, und sie hatten vereinbart, alle weiteren Bälle, die in ihre Richtung kamen, zu teilen. Leider dauerte es vierundzwanzig Stunden, bis die wahre Geschichte ans Licht kam. Der Mob hatte bereits Schaden angerichtet und einen unschuldigen Mann verurteilt.

Viel zu oft meinen wir, wir kennen alle Fakten, auch wenn wir nur Teile der Geschichte kennen. In unserer modernen „Hab-ich-dich!“-Kultur, mit Ausschnitten dramatischer Videoclips und wutentbrannten Tweets, ist es leicht, Menschen zu verurteilen, ohne die gesamte Geschichte zu kennen. Die Bibel aber warnt uns, „Verbreitet keine Gerüchte“ (V. 1). Wir müssen alles tun, was möglich ist, um die Wahrheit zu bestätigen, bevor wir Anschuldigungen erheben. Wir sollten darauf achten, dass wir uns nicht an Lügen beteiligen. Es ist besser, immer dann vorsichtig zu sein, wenn ein Geist der Selbstjustiz um sich greift, wenn sich Leidenschaften entzünden und Wellen der Verurteilung anschwellen. Wir wollen uns selbst davor schützen, „uns der der Mehrheit anzuschließen, wenn sie Böses plant“ (V. 2).

Als Gläubige möge Gott uns helfen, dass wir keine falschen Aussagen verbreiten. Möge er schenken, dass wir weise sind und sichergehen, dass unsere Worte der Wahrheit entsprechen.