Die Augen meines Freundes verrieten, was wir beide fühlten: Angst! Wir zwei Teenager hatten uns in unserem Ferienjob schlecht benommen und saßen nun vor dem Lagerleiter. Der Mann, der unsere Väter gut kannte, erklärte uns liebevoll, aber bestimmt, dass sie sehr enttäuscht sein würden. Wir wollten unter den Tisch kriechen, denn wir spürten, wie schwer die persönliche Verantwortung für unser Vergehen war.
Gott gibt Zefanja eine Botschaft für das Volk Juda, die starke Worte über die persönliche Verantwortung für die Sünde enthält (1,1.6-7). Nachdem er die Gerichte beschrieben hat, die er über die Feinde Judas bringen wird (Kapitel 2), richtet er seinen Blick auf sein schuldiges, sich windendes Volk (Kapitel 3). „Schrecklich wird es dir ergehen, du widerspenstige, beschmutzte und gewalttätige Stadt“, verkündet Gott (V. 1). „Doch sie sind nur umso eifriger bemüht, noch bösere Taten zu unternehmen“ (V. 7).
Er hat die kalten Herzen seines Volkes gesehen – ihre geistliche Apathie, soziale Ungerechtigkeit und hässliche Gier – und er bringt liebevolle Züchtigung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um „Anführer“, „Richter“ oder „Propheten“ (V. 3-4) handelt – jeder ist vor ihm schuldig.
Der Apostel Paulus schreibt an die Nachfolger Jesu, die in der Sünde verharren: „Aber nein, du trägst selbst dazu bei, dass Gottes Zorn immer größer wird … Denn am Tag des Gerichts wird Gott, der gerechte Richter über die ganze Welt, alle Menschen nach ihrem Tun richten“ (Römer 2,5-6). Lasst uns also in der Kraft Jesu so leben, dass wir unseren heiligen, liebenden Vater ehren und keine Reue empfinden.