Ich las meinem sechsjährigen Sohn aus seinem Buch mit biblischen Geschichten vor und erklärte ihm, dass Jesus in uns wohnen will. Nachdenklich fragte er mich: „Dann passt Gott in uns rein?“
Einen Moment lang wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Wenn ich „ja“ sage, klingt es, als wäre Gott klein. Aber wenn ich „nein“ sage, scheint es, als würde ich Jesus widersprechen. Dann merkte ich, dass ich in die falsche Richtung dachte. Es geht nicht darum, ob Gott in uns hineinpasst, sondern dass er uns erfüllt.
Jesus erfüllt die ganze Welt (Epheser 4,10 LUT). Darum nein, er passt nicht in kleine, begrenzte Menschen. Aber er erfüllt uns mit seiner Gegenwart, Liebe und Güte. Deshalb betet Paulus darum, dass die Epheser das „ganze Ausmaß seiner [Gottes] Liebe erkennen … Dadurch wird euch der Reichtum Gottes immer mehr erfüllen“ (V. 18-19).
Je mehr Raum wir Jesus lassen, damit er „immer mehr in [unserem] Herzen wohnt“ (V. 17), indem wir in seiner Nähe und in seinem Wort verwurzelt bleiben, desto mehr füllt er uns mit sich selbst. Und je länger er in uns wohnt, desto besser lernen wir ihn kennen. Bald werden wir wie Becher, die gar nicht alles fassen können, was in sie hineinströmt. Die Liebe und Güte Jesu strömen aus uns heraus und in die Menschen herein, mit denen wir uns umgeben.