Der Chicago-Fluss tut etwas Ungewöhnliches: Er fließt rückwärts. Vor über hundert Jahren haben Ingenieure ihn umgelenkt, weil die Stadt ihn als Müllkippe benutzte. Abwasser und Industrieabfälle wurden in den Fluss geleitet und von ihm in den Michigansee getragen. Weil aus dem See aber das Trinkwasser für die Stadt gewonnen wird, wurden Tausende krank und starben. Deshalb beschloss die Stadtverwaltung, den Fluss vom See wegzuleiten.
Das irdische Leben von Jesus verlief auch irgendwie anders, als man es erwarten würde. Der Herr der Herrlichkeit kam als schutzloses Kind in diese Welt. Der Mensch gewordene Gott ließ sich verlästern und anklagen. Der einzige Mensch, der nie sündigte, wurde wie ein Verbrecher gekreuzigt. Aber er lebte nach dem Willen Gottes (Joh. 6,38).
Wenn wir als Nachfolger Jesu sein Verhalten und sein Handeln anlegen, mag das auch „rückwärts“ erscheinen. Unsere Feinde segnen (Röm. 12,14), Frömmigkeit mehr schätzen als Gewinn (1.Tim. 6,6-9) und sich über Anfechtungen freuen (Jak. 1,2) steht in Kontrast zur Weisheit der Welt. Aber Jesus sagte: „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden“ (Matth. 16,25).
Mach dir keine Sorgen, wenn es manchmal so scheint, als würdest du im Rückwärtsgang leben. Gott wird dir die Kraft geben, ihn zu ehren, und er wird dich vorwärts führen.