Sobald die Fähre sich bewegte, sagte meine kleine Tochter, dass ihr übel sei. Sie war bereits seekrank. Bald wurde auch mir übel. „Schau auf den Horizont“, sagte ich mir selbst. Seeleute sagen, dass dies helfen würde, den Sinn für die richtige Perspektive wiederzuerlangen.
Der Schöpfer des Horizonts (Hiob 16,10) weiß, dass wir in unserem Leben manchmal ängstlich und unruhig werden können. Wir können die Perspektive wiedererlangen, wenn wir uns auf den fernen, aber unveränderlichen Bestimmungsort konzentrieren.
Der Schreiber des Hebräerbriefes hat dies erfahren. Er spürte die Entmutigung bei seinen Lesern. Viele von ihnen wurden durch Verfolgung aus ihrem Zuhause vertrieben. So erinnerte er sie, dass andere gläubige Menschen extreme Prüfungen erdulden mussten und heimatlos wurden. Sie erduldeten dies, weil sie etwas Besseres erwarteten.
Als Menschen, die im Exil lebten, konnten diese Leser sich auf die Stadt freuen, deren Architekt Gott ist—auf das himmlische Land, das Gott für sie bereitet hat (Hebräer 11,10; 14; 16). In seinen abschließenden Ermahnungen fordert der Schreiber seine Leser auf, sich auf Gottes Versprechen zu konzentrieren. „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (13,14).
Unsere gegenwärtigen Schwierigkeiten sind vorübergehend. Wir sind „Gäste und Fremdlinge auf Erden“ (11,13), aber indem wir uns auf den Horizont von Gottes Versprechungen konzentrieren, erhalten wir den Bezugspunkt, den wir brauchen.